Girokonto:Ein Rückblick

Das Girokonto: Ein Rückblick in die Zeit vor Onlinebanking und Co.

Das Girokonto kennt jeder. Das liegt wohl daran, dass es sich in den letzten 60 Jahren zum Alltagskonto der Gruppe der Bürgerinnen und Bürgern, welche man umgangssprachlich als „Ottonormalverbraucher“ bezeichnet, entwickelt hat. Rein rechtlich ist das Girokonto, welches übersetzt etwa „Umlaufrechnung“ heißt, ein Kontokorrentkonto.

Wie funktioniert das Girokonto?

Dieser Begriff wirft wieder italienische Begriffe auf, die man übersetzen müsste. Jedoch bedeutet dies lediglich, dass das [post id=211]Girokonto[/post] ein Konto ist, auf dem am laufenden Band Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen Kreditinstitut und Bankkunden abgewickelt werden. Hebt der Bankkunde Bargeld ab, so wird der Betrag dem Konto zur Last gelegt, wird Geld aber einbezahlt, wird es dem Konto gut geschrieben. Ist die Summe der Abhebungen größer als die der Einzahlungen, gibt es einen Überhang an Forderungen seitens des Kreditinstituts an den Bankkunden, andersherum muss die Bank den Betrag auf dem Konto dem Bankkunden zur Verfügung stellen. Was sich möglicherweise kompliziert anhört, wird allerdings in vielfacher Zahl jeden Tag im Bankenwesen praktiziert.

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Wo finden sich die Anfänge des Girokontos?

Wie fast alles aus dem Finanz- und Börsenwesen, entwickelten sich die ersten Banken und damit die ersten Konten in Italien. Dies erklärt auch die Herkunft der Begriffe „Giro“ und „Konto“, sowie „Boni“, „Rabatt“ oder „Disagio“. Im frühen 17. Jahrhundert begann dann die Bank von Hamburg als erste deutsche Bank damit mit einem System unbarer Zahlungen auf Konten. Deutschlandweit setzte sich das aus Italien stammende System mit der Reichsgründung von 1871 für Großunternehmen durch. Die Durchsetzung für Girokonten für jeden Bürger erfolgte allerdings überaus schleppend. Bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts hinein war es noch vielerorts üblich, Löhne und Gehälter bar auszuzahlen. Erst Gesetze aus den 1960er und 1970er Jahren sorgten für eine komplette Umstellung auf das Kontensystem.

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Das Girokonto heute – dasselbe wie früher?

Der Zweck des Girokontos ist sicherlich derselbe geblieben: Personen, ob natürlicher oder juristischer Natur, zahlen oder erhalten Geld in bargeldloser Form. Jedoch ist die Vielfalt an Tarifen aufgrund verschiedener Kriterien wie z.B dem Service stark angestiegen, dass sehen Sie an einem Beispiel hier. Das mit zunehmender Befriedung und Vereinigung von Staaten sich ein solches System für alle durchsetzt ist sicher absehbar gewesen. So führte die deutsche Reichsgründungzum Girokonto als Standard für Unternehmen, während das Ende des Zweiten Weltkriegs allmählich das Girokonto für alle durchsetzte. Heute ist ein Verzicht auf Girokonten undenkbar. Es wird prinzipiell genauso genutzt wie es die Händler im hochmittelalterlichen Italien taten, jedoch viel intensiver und zunehmend auch virtuell.