Versicherungsbetrug: Gängige Tricks und welche Strafen drohen
Durch Versicherungsbetrug entsteht in Deutschland jährlich ein Schaden von geschätzten 5 Milliarden Euro. Es handelt sich dabei um betrügerische Handlungen, bei denen Versicherungsnehmer falsche oder übertriebene Ansprüche stellen, um finanzielle Vorteile zu erlangen. Diese betrügerischen Tricks können von einfachen Falschaussagen bis hin zu aufwändigen Inszenierungen von Unfällen reichen. Im Folgenden stellen wir die gängigen Tricks von Versicherungsbetrügern vor und welche Strafen verhängt werden können.
Auffahrunfall inszenieren
Der Klassiker, um die eigene Kfz-Versicherung zu betrügen, besteht darin, einen Auffahrunfall zu fingieren. Entweder verabreden sich zwei, um den Unfall zu inszenieren oder verwickeln sogar ahnungslose Außenstehende und gefährden damit sogar akut Menschenleben. Das Vorgehen ist in beiden Fällen dasselbe. Das vorausfahrende Fahrzeug bremst plötzlich ab und hofft, dass der Hintermann nicht mehr rechtzeitig bremsen kann und somit die Schuld am Unfall trägt. Um es Betrügern schwer zu machen, ist der auffahrende Fahrer nicht automatisch schuld am Unfall, schon gar nicht, wenn der vermeintlich Geschädigte ohne ersichtlichen Grund abgebremst hat.
Feuer legen
Versicherungsbetrug durch Brandstiftung ist eine besonders gefährliche und kriminelle Form des Versicherungsbetrugs. Hierbei wird ein Feuer absichtlich gelegt, um einen Versicherungsanspruch geltend zu machen und finanzielle Entschädigung zu erhalten. Neben des Betrugsdelikts macht man sich hier gleichzeitig noch der Brandstiftung schuldig, die gesondert unter Strafe steht.
Wasserleitungen manipulieren
Immer wieder kommt es vor, dass Betrüger auch vor selbst herbeigeführten Wasserschäden nicht zurückschrecken, um die Versicherung um hohe Beträge zu erleichtern. Dies können bspw. verstopfte Abflüsse oder das Beschädigen von Rohrleitungen sein. Da bei Wasserschäden schnell enorme Summen entstehen können, sind Gebäudeversicherer besonders auf der Hut und schalten nicht selten Sachverständige und Gutachter ein, um den Fall prüfen zu lassen.
Diebesgut verteuern
Wer Opfer eines Einbruchs geworden ist, sollte eigentlich andere Sorgen haben, als die Hausratversicherung zu betrügen. Gelegenheit macht jedoch bekanntlich Diebe. Entwendete Gegenstände können so nachträglich im Wert steigen, in der Hoffnung, mehr Geld von der Versicherung zu bekommen. Gelegentlich werden im selben Zuge Besitztümer auch frei erfunden, deren finanziellen Wert die Versicherung dann ersetzen soll.
Welche Strafen drohen bei Versicherungsbetrug?
Bei Versicherungsbetrug drohen in Deutschland verschiedene strafrechtliche Konsequenzen, je nach Schwere und Art des Betrugs. Grundsätzlich kann Versicherungsbetrug als Straftat gemäß § 263 StGB (Strafgesetzbuch) geahndet werden. Die möglichen Strafen reichen von Geldstrafen bis hin zu Freiheitsstrafen von bis zu fünf Jahren. In besonders schweren Fällen, wie beispielsweise bei Brandstiftung oder schwerem Versicherungsbetrug mit hohen Schadenssummen, können sogar Freiheitsstrafen von bis zu zehn Jahren verhängt werden.